Die genaue Ursache für die Entstehung von Blasenkrebs ist nicht bekannt. Bestimmte Faktoren erhöhen allerdings das Risiko, an Blasenkrebs zu erkranken. Insbesondere Tabakkonsum vergrößert das Risiko für Blasenkrebs. Auch der Kontakt mit weiteren karzinogenen Stoffen außer dem Zigarettenrauch kann zur Entstehung von Blasenkrebs beitragen. Die Exposition von Schadstoffen kann beispielsweise bei der Arbeit stattfinden, hierbei sind verschiedene, vor allem herstellende Berufe – zum Beispiel die Gummi- oder Farbstoffindustrie, Drucker oder Friseure – oft besonders gefährdet.
Dauerhafte Erkrankungen der Blase wie beispielsweise Blasenentzündungen können auch die Entstehung von Blasenkrebs fördern.
Entstehung von Blasenkrebs
Als Hauptrisikofaktor für die Entstehung von Blasenkrebs gilt das Rauchen sowie der meist berufsbedingte Kontakt mit einer Reihe von krebsauslösenden chemischen Substanzen. Auch chronische Harnweginfektionen können die Ausbildung eines Karzinoms begünstigen.
Während der Zusammenhang zwischen Lungenkrebs und Zigarettenkonsum in der Öffentlichkeit bekannt ist, wird die Gefahr des Rauchens als Hauptrisikofaktor für die Entstehung von Blasenkrebs im öffentlichen Bewusstsein und selbst bei urologischen Patienten kaum gesehen. Wie der Göttinger Urologe Dr. Heribert Schorn ausführt, besteht für Raucher ein dreifach erhöhtes Risiko, an einem Blasenkarzinom zu erkranken. Dieses erhöht sich je nach Konsum um ein Mehrfaches. Auch das Passivrauchen ist risikobehaftet. Sowohl der inhalierte als auch der freigesetzte Zigarettenrauch enthalten zahlreiche krebserregende (karzinogene) Substanzen, die beim Rauchen ins Blut übergehen, von der Niere herausgefiltert werden und mit dem Urin in die Blase gelangen. Solange sie noch nicht ausgeschieden sind, können sie das Organ schädigen.
Arbeit als Auslöser
Kontakt mit krebsauslösenden chemischen Substanzen, vor allem den so genannten aromatischen Aminen, wie sie in Tabakrauch vorkommen, aber auch z. B. Beta-Naphthylamin oder Benzidin, haben insbesondere Angehörige bestimmter Berufsgruppen wie Werktätige in der chemischen und der Leder-, Farbstoff-, Gummi- und Anilinindustrie, der pharmazeutischen und Druckindustrie, Zahntechniker und Friseure. Heute ist die schädigende Wirkung von über 50 chemischen Stoffen bekannt, die u. a. in den genannten Industriezweigen zum Einsatz kommen.
Kann bei harnblasenkrebserkrankten Berufstätigen der Kontakt mit den risikobehafteten Substanzen nachgewiesen werden, wird der Blasenkrebs als Berufskrankheit anerkannt. Dabei ist zu beachten, dass von der Exposition mit den belastenden Substanzen bis zur letztendlichen Entstehung der Krebserkrankung durchaus mehrere Jahrzehnte vergehen können. Auch wenn schädigende Substanzen heute aufgrund des hinlänglich bekannten Risikos am Arbeitsplatz nur noch unter großen Sicherheitsvorkehrungen eingesetzt werden, können leider immer noch neue Fälle von Blasenkrebs aufgrund von berufsbedingtem Risiko festgestellt werden. Um das Risiko zu minimieren, ist eine Früherkennung des Blasenkarzinoms besonders hinsichtlich der Heilungschancen sehr wichtig!
Blasenleiden als Verursacher
Chronische Blasenleiden wie wiederkehrende Harnweginfektionen oder Dauerkatheter sowie Infektionen mit bestimmten, in den Ländern der Dritten Welt vorkommenden Parasiten (Bilharziose) kommen ebenfalls als Verursacher bösartiger Neubildungen in Betracht. Risikofaktoren sind außerdem die Einnahme bestimmter Medikamente wie z. B. sog. Zytostatika auf Cyclophophamid-Basis, die bei Leukämien oder metastasierten Brust- oder Ovarialtumoren zum Einsatz kommen. Einige Quellen nennen zudem den Genuss hochprozentigen Alkohols sowie die Einnahme mancher Schmerzmittel als möglicherweise ursächlich für die Entstehung von Blasenkrebs. Ein allgemein geschwächtes Immunsystem und Bestrahlungen (z. B. bei Schilddrüsenerkrankungen) stellen ebenfalls ein Risiko für eine Erkrankung an Blasenkrebs dar.
Doris Schilly
Bei Auftreten bestimmter Symptome wie zum Beispiel Blut im Urin, stärkerer Harndrang oder Störungen beim Wasserlassen sollten weitere Untersuchungen zur Diagnose von Blasenkrebs veranlasst werden. In einer Untersuchung des Urins können bestimmte Bestandteile Aufschluss über vorliegende Krankheiten geben. In einer körperlichen Untersuchung sollte die Umgebung der Blase, also der Unterbauch und die benachbarten Organe, abgetastet werden. Mit verschiedenen bildgebenden Verfahren wie zum Beispiel Ultraschall, Blasenspiegelung oder Röntgen können Veränderungen sichtbar gemacht werden.
Durch eine Transurethrale Elektroresektion der Blase kann die Diagnose Blasenkrebs gesichert werden.
Die Therapie von Blasenkrebs wird je nach der Kategorisierung des Tumors individuell für jeden Fall angepasst. Im oberflächlichen Stadium kann der Tumor operativ entfernt werden, sodass die Blase erhalten werden kann. Hier kommt wie bei der Entnahme der Gewebeprobe eine Elektroschlinge zum Einsatz. Um zu vermeiden, dass ein Rückfall eintritt, wird nach der Entfernung des Tumors ein Medikament direkt in die Blase verabreicht, das vor weiteren bösartigen Neubildungen schützen soll. Ist der Blasenkrebs bereits in tiefere Schichten der Blase vorgedrungen, muss zumeist die Blase, unter Umständen auch umliegende Organe, entfernt werden.
Die Chemotherapie kann in einigen Fällen auch eine Möglichkeit der Therapie von Blasenkrebs darstellen.
Blasenkrebs entsteht zumeist in der die Blase auskleidenden Schleimhaut. Die Krebszellen teilen sich unkontrolliert und können dadurch andere Organe beschädigen. Der Blasenkrebs kann in drei Stadien unterschieden werden: Häufig entsteht das Blasenkarzinom im ersten Stadium an der Oberfläche und ist auf die Schleimhaut beziehungsweise das Bindegewebe begrenzt. Im zweiten Stadium können die Krebszellen in die Wand der Blase und die Blasenmuskeln einwachsen; im dritten sind bereits Krebszellen in anderen Organen zu finden, das heißt der Tumor metastasiert.
Typische Symptome für Blasenkrebs sind unter anderem farbliche Veränderungen des Urins, Störungen der Blasenfunktion wie Beschwerden oder Unterbrechungen beim Wasserlassen oder ein stärkerer Harndrang.