Blasenkrebs entsteht zumeist in der die Blase auskleidenden Schleimhaut. Die Krebszellen teilen sich unkontrolliert und können dadurch andere Organe beschädigen. Der Blasenkrebs kann in drei Stadien unterschieden werden: Häufig entsteht das Blasenkarzinom im ersten Stadium an der Oberfläche und ist auf die Schleimhaut beziehungsweise das Bindegewebe begrenzt. Im zweiten Stadium können die Krebszellen in die Wand der Blase und die Blasenmuskeln einwachsen; im dritten sind bereits Krebszellen in anderen Organen zu finden, das heißt der Tumor metastasiert.
Typische Symptome für Blasenkrebs sind unter anderem farbliche Veränderungen des Urins, Störungen der Blasenfunktion wie Beschwerden oder Unterbrechungen beim Wasserlassen oder ein stärkerer Harndrang.
Bei Auftreten bestimmter Symptome wie zum Beispiel Blut im Urin, stärkerer Harndrang oder Störungen beim Wasserlassen sollten weitere Untersuchungen zur Diagnose von Blasenkrebs veranlasst werden. In einer Untersuchung des Urins können bestimmte Bestandteile Aufschluss über vorliegende Krankheiten geben. In einer körperlichen Untersuchung sollte die Umgebung der Blase, also der Unterbauch und die benachbarten Organe, abgetastet werden. Mit verschiedenen bildgebenden Verfahren wie zum Beispiel Ultraschall, Blasenspiegelung oder Röntgen können Veränderungen sichtbar gemacht werden.
Durch eine Transurethrale Elektroresektion der Blase kann die Diagnose Blasenkrebs gesichert werden.
Die genaue Ursache für die Entstehung von Blasenkrebs ist nicht bekannt. Bestimmte Faktoren erhöhen allerdings das Risiko, an Blasenkrebs zu erkranken. Insbesondere Tabakkonsum vergrößert das Risiko für Blasenkrebs. Auch der Kontakt mit weiteren karzinogenen Stoffen außer dem Zigarettenrauch kann zur Entstehung von Blasenkrebs beitragen. Die Exposition von Schadstoffen kann beispielsweise bei der Arbeit stattfinden, hierbei sind verschiedene, vor allem herstellende Berufe – zum Beispiel die Gummi- oder Farbstoffindustrie, Drucker oder Friseure – oft besonders gefährdet.
Dauerhafte Erkrankungen der Blase wie beispielsweise Blasenentzündungen können auch die Entstehung von Blasenkrebs fördern.
Die Therapie von Blasenkrebs wird je nach der Kategorisierung des Tumors individuell für jeden Fall angepasst. Im oberflächlichen Stadium kann der Tumor operativ entfernt werden, sodass die Blase erhalten werden kann. Hier kommt wie bei der Entnahme der Gewebeprobe eine Elektroschlinge zum Einsatz. Um zu vermeiden, dass ein Rückfall eintritt, wird nach der Entfernung des Tumors ein Medikament direkt in die Blase verabreicht, das vor weiteren bösartigen Neubildungen schützen soll. Ist der Blasenkrebs bereits in tiefere Schichten der Blase vorgedrungen, muss zumeist die Blase, unter Umständen auch umliegende Organe, entfernt werden.
Die Chemotherapie kann in einigen Fällen auch eine Möglichkeit der Therapie von Blasenkrebs darstellen.
Was ist Blasenkrebs?
Der Blasenkrebs (Blasenkarzinom, Blasentumor) ist eine von den Schleimhäuten der Harnblase ausgehende bösartige Tumorerkrankung. Männer sind dreimal häufiger betroffen als Frauen. Je früher die Diagnose erfolgt, desto besser sind die Heilungschancen für den Blasentumor.
Jedes Jahr erkranken nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts rund 28.000 Menschen in Deutschland an Blasenkrebs. Innerhalb der Gruppe der bösartigen Tumoren zählt er zu den selten auftretenden Krebsleiden: Nur bei rund drei Prozent handelt es sich um Blasenkarzinome. Bei Männern wird der Blasenkrebs nach dem Prostatakrebs jedoch als zweithäufigstes Karzinom im urologischen Bereich diagnostiziert. Dies ist aber nicht auf eine geschlechtliche Prädisposition zurückzuführen, sondern in der Tatsache begründet, dass mehr Männer als Frauen rauchen. Heutzutage macht sich bei Frauen allerdings ein deutliches „Aufholen“ bemerkbar.
Das vom Urothel, der Schleimhaut (Deckgewebe) der ableitenden Harnwege, ausgehende urotheliale Karzinom ist der am häufigsten diagnostizierte bösartige Tumor der Harnblase. Bei der Diagnosestellung sind die Betroffenen durchschnittlich zwischen 65 und 74 Jahre alt, Erkrankungen bei unter 50-Jährigen sind selten.
Kategorisierung von Blasenkrebs
Der Blasenkrebs lässt sich je nach Ausprägung in drei Kategorien unterteilen: die oberflächlichen Tumoren, die lokal fortgeschrittenen und die metastasierenden Tumoren. Bei der Erstdiagnose weisen etwa 75 Prozent der neu Erkrankten ein oberflächliches, das heißt auf die Schleimhaut und die darunter liegende Bindegewebsschicht beschränktes Blasenkarzinom auf. In ca. 25 Prozent der Fälle ist es bereits in tiefere Schichten, in die Blasenwand und in die Muskulatur vorgedrungen (invasiver Tumor), bei rund 5 Prozent der Betroffenen finden sich Metastasen.
Therapie von Blasenkrebs
Die Therapie der oberflächlichen Tumoren besteht in der Abtragung mit einer elektrischen Schlinge. Bei fortgeschrittenen Karzinomen erfolgt je nach Tumorart, seiner Ausdehnung und Lage entweder eine Behandlung mit einer lokalen Chemotherapie, einer systemischen Chemotherapie oder die Entfernung der Blase.
Die Heilungsaussichten bei Blasenkrebs steigen bei frühzeitiger Diagnose und Therapie. Anders als für Brust-, Darm- oder Prostatakrebs werden für die Früherkennung von Blasenkrebs aber keine routinemäßigen Krebsvorsorgeuntersuchungen angeboten. Achtsamkeit gegenüber Veränderungen im Körper ist besonders bei den Risikogruppen geboten. Im Frühstadium verläuft die Erkrankung allerdings häufig ohne spezifische Blasenkrebs-Symptome und daher unbemerkt.
Symptome bei Blasenkrebs
Acht von zehn Blasenkrebspatienten bemerkten eine rötliche bis braune Verfärbung des Urins (Hämaturie), verursacht durch die Blutung des Tumors. Suchen die Betroffenen erst dann einen Arzt auf, wenn der Urin deutlich verfärbt ist, lassen sie die Chance auf eine frühe und erfolgversprechende Behandlung möglicherweise ungenutzt verstreichen. Wer Blut im Urin, verstärkten Harndrang, Probleme oder Schmerzen beim Wasserlassen feststellt, sollte deshalb bald den Facharzt aufsuchen. Oftmals kann die Diagnose Blasenkrebs nach einer gründlichen Untersuchung durch den Urologen ausgeschlossen werden, da die Beschwerden auf andere, harmlose Ursachen zurückzuführen sind. Um die Diagnose zu sichern, ist die Harnblasenspiegelung mit Entnahme einer Gewebeprobe angezeigt.
Doris Schilly